Wie in der letzten Woche beschrieben, kann der Koordinationstest Einbeinstand ein wichtiger Indikator für das Verletzungs- und Unfallrisiko sein. Zudem ist der Einbeinstand ein einfacher klinischer Test zur Überprüfung des Gleichgewichtssinns und der Funktionsfähigkeit der Hüftmuskeln. Bei einer Schwäche der Hüftmuskulatur kann es zum Abkippen des Beckens zur Spielbeinseite kommen. Dieses ist ein sogenanntes Trendelenburg-Zeichen.
Der Einbeinstand ist ein Bestandteil vieler Bewegungen. So beinhaltet jeder Schritt beim Gehen und Joggen für einen kurzen Moment den Einbeinstand. Beherrscht man das Stehen auf einem Bein nicht richtig, ist an müheloses Laufen oder Schreiten gar nicht erst zu denken.
Unterschiedliche Muskeln tragen zum stabilen Stand auf einem Fuß bei. Neben den zahlreichen Fuß-, Unterschenkel- und Oberschenkelmuskeln sind es vor allem die Hüftmuskeln, die als Bindeglied zwischen dem Rumpf und den unteren Extremitäten agieren. Bei der Überprüfung der Hüftmuskelaktivität im Einbeinstand mithilfe eines EMG-Messgeräts ragte die Tätigkeit des Musculus Tensor Fasciae Latae (TFL, Abb. 1) besonders heraus (Abb. 2). Dieser wirkt bei gestrecktem Bein über die Fascia Lata (tiefe Oberschenkelfaszie) stabilisierend auf das Kniegelenk und sorgt gemeinsam mit dem Musculus Gluteus Medius für einen bessern Halt.
Zur Kräftigung des TFL eigenet sich die folgende Übung besonders gut:
Spannen Sie das Mini-Band über die Sprunggelenke. Drehen Sie den linken Fuß nach innen ein und spreizen Sie das Spielbein (linkes Bein) nach vorne und außen. Führen Sie zu Beginn etwa 20 Wiederholungen auf jeder Beinseite durch.
Literatur
Gottschalk, F., Kourosh, S. & Leveau, B. (1989). The functional anatomy of tensor fascae latae and gluteus medius and minimus. J. Anat., 166: 179-189.
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